Wegen des Vorfalls wollten Henri und sein jüngerer Freund die Feierlichkeiten verlassen, wurden von einem der Täter jedoch auf der Leinebrücke eingeholt und weiter bedroht sowie geschlagen. Obwohl der Junge um Hilfe schrie, bewiesen keine der erwachsenen Passanten Courage. „Eine Frau hat sogar konkret ‚Nein´ gesagt“, so Wernicke: „Da kann man doch zumindest mal die Polizei rufen und muss nicht mal die Täter konfrontieren.“ Ihr Sohn habe sich dann losreißen können, bevor der Heranwachsende unter der Brücke in einem Gebüsch „erniedrigende Videoaufnahmen“ von Henri machen konnte, sagte die Neustädterin.
Den Vorfall postete sie in der Stadt-Gruppe eines sozialen Netzwerks, in der der Vorname des Haupttäters schnell geklärt werden konnte. Über Umwege gelangte die Nachricht an eine Lehrerin der Kooperativen Gesamtschule, der Aggressor ist ihr Schüler. In einem Gespräch mit ihm gab der ebenfalls 13-Jährige die restlichen Namen der Mittäter heraus, die sie dann der Polizei übermittelte.
Wernicke stellte zeitgleich auch Anzeige gegen den Verfolger, die Beamten bestätigten den Eingang. Da es sich aber rechtlich um „Kinder“ handele, die unter 14 Jahren nicht strafmündig sind, könnten keine Informationen mitgeteilt werden, so ein Polizeisprecher auf NZ-Anfrage. Ein weiterer Beamter versicherte der Mutter aber, dass die Aufnahme des Falles auch ohne Strafe sinnvoll sei, damit dies in der späteren Akte der Kinder vermerkt ist. Ihrer Aussage nach soll der Haupttäter sich alleine am Schützenfest-Samstag gleich drei Anzeigen eingehandelt haben.