Der Hagener war eigentlich Tierarzt, hatte jedoch vor mehr als 30 Jahren mit seiner Frau und einem Partner sowie großem Einsatz für die Sache die erste Windkraftanlage in Neustadt gebaut. Daraus entstand letztlich die „Dean Gruppe“ als Unternehmensverbund mit etlichen solcher Anlagen, die „grünen“ Strom für zehntausende Haushalte liefern.

Durch den frühen Start hatte er ein gewisse Vorreiterrolle inne, die ihn auch in Fachverbänden und in Gesprächen mit der Politik zum gefragten Gesprächspartner machte. Wegbegleiter beschreiben ihn als fair, großzügig und geschätzt, ihm werden häufige, humorvolle Redebeiträge zugeschrieben. In der Sache konnte Alexander Jäger-Bloh allerdings beharrlich argumentieren und auch begeistern, ein Blatt nahm er bei kritischen Themen selten vor den Mund.

„In den letzten Monaten haben ihn der Ukraine-Krieg und die nicht mehr zu übersehenden Zeichen des Klimawandels besorgt und nicht losgelassen“, schreiben seine Frau Gabriele Bloh und Geschäftspartner Torsten Flemming. Deshalb wollte er sich weiter für den Umbau der Energieversorgung engagieren und hatte noch viele Pläne.

Alexander Jäger-Bloh hinterlässt neben seiner Ehefrau drei erwachsene Kinder und mehrere Enkel. Seine Tochter Marielena Bloh und sein Sohn Julian Bloh sind bereits in die Nachfolgeregelung der Unternehmensgruppe integriert.

Bürgermeister Dominic Herbst bedauert den frühen Tod des Unternehmers. „Ohne ihn stünde Neustadt in Sachen erneuerbaren Energien nicht so gut da. In unserer Stadt wird rechnerisch mehr

Strom erzeugt als verbraucht. Den größten Anteil daran hat die Windkraft“, so Herbst.

Oliver Seitz