Diese wurde Ende 1943 vom Poggenhagener Architekten Heppes geplant und später mit Ausnahmebewilligung von Maurermeister Wilhelm Rahlfs gebaut. 27 Personen sollten 50 Zentimeter unter der Erde Platz finden. Untypische Halterungen für Betten zeugen in den Wänden noch davon, dass vor allem Verletzte geschützt werden sollten. Der Bunker war belüftet, mit Elektrizität, Ofen und Toiletten ausgestattet.

Heute ist das Bauwerk provisorisch durch Holzbretter verschlossen, der Ausgang so zugewachsen, dass er kaum noch erreichbar ist. Im Inneren findet sich kein Mobiliar mehr, nur moderner Müll hat im Laufe der Zeit seinen Weg in die Gänge gefunden. Für Hans-Erich Hergt ist dieser Zustand nicht zufriedenstellend: „Wünschenswert wäre natürlich, den Bunker jetzt unter Denkmalschutz zu stellen. Wir haben sonst so ein Bauwerk nicht, es ist ein Stück Kultur - auch wenn nicht aus einer schönen Zeit.“

Er hatte bereits Verwaltung und Politik signalisiert, „dass es hier etwas Erhaltenswertes gibt.“ Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege macht dafür allerdings wenig Hoffnung - es gäbe im Land bereits viele ähnliche Bauwerke, die sogar noch möbliert sind. Eine andere Möglichkeit wäre die simple Installation von Beleuchtung und einer Eingangstür, damit die Anlage jederzeit etwa für Führungen zugänglich ist. „Eine Schulklasse könnte so mal fühlen, wie es ist, in einem Bunker zu sitzen“, erträumt sich der Museumsvereins-Vorsitzende. Corinna Geißler-Kasper vom städtischen Fachdienst Bauordnung sieht in einer solchen Lösung wenig Probleme: „Das wäre möglich, aber der Besuch dann auf eigenes Risiko“.

Gute Nachrichten gibt es von der Projektentwicklung der Volksbank, in deren Plänen sich kein Grundriss des Bunkers findet - beim Verkauf sei dieser nicht erwähnt worden, verrät der ehemalige Ratsherr Hergt. „Wie schon erläutert, beabsichtigen wir nicht, das Bauwerk im Zuge unserer künftigen Arbeiten auf dem Gelände zu beseitigen“, schreibt Geschäftsführer Michael Hutze. „Die Zugänglichkeit des Bunkerbereichs ist durch einen [...] Weg von Norden kommend in die Grünfläche gesichert.“

Die Anlage wurde 1943 erreichtet, nachdem der Reichsminister der Luftfahrt, Hermann Göring, in Schreiben mehrmals den bombensicheren Schutz in Krankenhäusern forderte. Dabei hatte er in einem Schreiben, was auch dem Neustädter Landrat vorlag ganz eigene Prioritäten: „Durch Bombenschäden wurde in letzter Zeit mehrfach die vorhandenen Bestände an Medikamenten [...] und sonstigem Gerät vernichtet, so dass sich akute Notstände ergeben haben.“

Daraufhin folgten erst Splittschutzwände, dann eine Deckenabstützung, doch diese Maßnahmen reichten dem Bürgermeister Willi Hellwig als örtlichem Luftschutzleiter nicht. „Meines Ermessens reichen die von Herren Architekt Heppes in Vorschlag gebrachten Maßnahmen nicht aus, um bei Luftangriffen die nötige Sicherheit einigermaßen zu gewährleisten“, schreibt er in einem Brief an den Landrat., der im Regions-Archiv einsehbar ist. „Ich hatte die Gelegenheit, die Luftschutzmaßnahmen von Krankenanstalten in Hannover kennenzulernen und musste dabei feststellen, dass das hiesige Krankenhaus in keiner Beziehung einen Vergleich aushält und kaum Möglichkeit bietet, die Kranken auch nur einigermaßen in Sicherheit zu bringen.“

Danach gab es einen langen Briefverkehr, bis die Planung in Auftrag gegeben wurde. Der Grund für den Aufwand: Das Theresenstift war zu diesem Zeitpunkt bereits zum Kreiskrankenhaus erklärt worden. „Als einziges Krankenhaus im Kreis hatte das Theresenstift mit seinen 30 Betten die stationäre Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, als Alternative blieben nur die Krankenhäuser in der Stadt Hannover“, heißt es in der Chronik des KRH-Klinikums.