„Im Sommer war es zu heiß und im Winter zu kalt“, beschreibt Kahle das Dilemma. Für ihn war die energetische Sanierung nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftliche Entscheidung: „Für mich gehört auf jedes Autohaus eine Photovoltaik-Anlage. Je nach Größe decken wir damit etwa die Hälfte unseres Eigenbedarfs“, erklärt der 60-jährige Unternehmer. Weil nun auch auf dem Verwaltungsgebäude Sonnenstrom erzeugt wird, waren 450 Quadratmeter frisch gedämmte Dachfläche förderfähig.

Kahle, der auch bei seinen privaten Immobilien voll auf erneuerbare Energie setzt, freut es: „Durch die bessere Isolierung sparen wir eine Menge Energie. Und wenn wir heizen oder kühlen müssen, nutzen wir eine Umluftwärmepumpe, die mit dem Photovoltaik-Strom betrieben wird.“

Das Autohaus Kahle gehört mit zu den ersten, die gleich zu Beginn des vergangenen Jahres eine Förderung beantragt haben. „Bisher haben vor allem Privatpersonen von der Dach-Solar-Richtlinie profitiert“, berichtet Rike Arff, Leiterin der Klimaschutzleitstelle bei der Region. Das Förderprogramm unterstützt Gebäudeeigentümer, die ihr Dach neu isolieren und im gleichen Zug eine Solaranlage errichten lassen.

Das kombinierte Angebot kommt an: Mehr als 100 Anträge sind im vergangenen Jahr bei der Klimaschutzleitstelle eingegangen. Für das zweite Jahr der Förderperiode wünscht sie sich, dass mehr Unternehmen und Kommunen Geld aus dem Fördertopf abrufen: „Ob Produktions- oder Verwaltungsgebäude, Kita, Vereinsheim, Ein- oder Mehrfamilienhaus: Die Dach-Solar-Richtlinie steht allen Eigentümerinnen und Eigentümer in der Region offen“, sagt Arff. Geld dafür ist noch da: Aufgrund der hohen Nachfrage hat die Regionsversammlung den Fördertopf bis 2022 bereits auf 2,7 Millionen Euro aufgestockt.

„Private Solaranlagen sind ein wichtiger Baustein der Energiewende. Wirklich nachhaltig wird ein Gebäude aber erst, wenn es nicht nur selber Strom oder Wärme produziert, sondern auch möglichst viel Energie spart. Da setzt unser Förderprogramm an“, erklärt Umweltdezernentin Christine Karasch. Je Quadratmeter gedämmter Dachfläche beträgt die Förderung aus der Dach-Solar-Richtlinie 50 Euro - maximal pro Gebäude 50.000 Euro.

Die Richtlinie ist Teil der Solar-Offensive der Region. Eigentümern ist es danach freigestellt, ob im Rahmen der Dachsanierung eine Solarstrom- oder eine Solarwärme-Anlage gebaut wird. Auch die Förderung von Solarwärme-Anlagen nach der regionseigenen Förderrichtlinie oder eine Förderung der Solaranlage mit vorhandenen Bundesprogrammen ist möglich. Weitere Informationen zur Dach-Solar-Richtlinie gibt es auf www.hannover.de/solaroffensive oder per E-Mail an klimaschutzleitstelle@region-hannover.de.

Ob sich eine Dachfläche zur Installation einer Solarenergieanlage eignet, lässt sich mit einem Schnell-Check über das Solarkataster der Region Hannover feststellen: www.hannover.de/solarkataster